Die Jubilare

Wir feiern Geburtstag: 50 Jahre Landkreis Esslingen und 175 Jahre Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. Wie? Lassen Sie sich überraschen!

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50 Jahre Landkreis Esslingen Archiv

Heinz Eininger und Burkhard Wittmacher im Gespräch

Wir haben eine symbiotische Beziehung

Der Landkreis wird 50, die Kreissparkasse 175 Jahre alt. Trotz des großen Altersunterschiedes geben die beiden Jubilare gemeinsam ein Buch heraus – warum?

Heinz Eininger: Ganz einfach: Der Landkreis ist der Träger der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen als einer Anstalt öffentlichen Rechts. Der öffentliche Auftrag der Kreissparkasse bedeutet Gemeinwohlorientierung. Er ist Grundlage und Richtschnur für ihr Handeln und unterscheidet die Sparkasse grundlegend von privaten Banken.

Burkhard Wittmacher: Der Landkreis und die Kreissparkasse haben eine symbiotische Beziehung. Das ist eine natürliche, gewachsene Partnerschaft. Wir stehen den Menschen und der Wirtschaft im Landkreis nicht nur in finanzieller Sicht zur Seite, sondern engagieren uns vielfältig für die Gesellschaft in unserem Geschäftsgebiet, zum Beispiel durch die Arbeit unserer Stiftungen.

Natürlich reichen die Wurzeln des Landkreises auch viel weiter zurück als 50 Jahre – ist er doch aus einer Fusion der Altkreise Esslingen und Nürtingen entstanden, die auch die beiden Kreissparkassen zu einem gemeinsamen Institut hat werden lassen. Wie hat sich das Miteinander in den vergangenen 50 Jahren entwickelt?

Eininger: Bei der Kreisreform im Jahr 1973 hat sich der Landkreis Esslingen um das Gebiet des Altkreises Nürtingen vergrößert. Er zählt heute zu den wirtschaftsstärksten Regionen in Europa und gilt als zentraler Infrastrukturlandkreis in Baden-Württemberg mit Flughafen, Autobahn, Schnellbahntrasse und sogar Hafen. In gleichem Maße, wie der Landkreis sich zu einem prosperierenden Wirtschaftsraum und Lebensort entwickelte, gelang es der Kreissparkasse, sich aus dem Zusammenschluss zweier Sparkassen – Esslingen und Nürtingen – zum Marktführer in ihrem Geschäftsgebiet zu entwickeln.

Wittmacher: Das war nur möglich, weil sich die Wirtschaft im Landkreis und die Kreissparkasse immer gegenseitig befruchtet haben. Wir haben im internationalen Geschäft Expertise aufgebaut und gehören heute zu den leistungsstärksten Sparkassen bundesweit.

Eininger: Gleichzeitig ist die Kreissparkasse in der Einwohnerschaft im Landkreis tief verwurzelt. Sie begleitet die Menschen hier in allen Lebensabschnitten in finanziellen Dingen. Das ist ihre Stärke.

Die Kreissparkasse ist ein öffentlich-rechtliches Institut, wie Sie sagten. Was unterscheidet sie damit von einer „ganz normalen“ Bank?

Eininger: Sparkassen haben einen öffentlichen Auftrag, bei dem die Arbeit im Dienst der Allgemeinheit im Vordergrund steht und nicht die privatwirtschaftliche Profitmaximierung. Für unsere Kreissparkasse heißt das, zunächst ihren ureigenen Gründungszweck zu erfüllen, nämlich dafür zu sorgen, dass alle Menschen die Möglichkeit erhalten, am (Geschäfts-)Leben teilzunehmen. Dazu gehört zuallererst, dass jede und jeder bei unserer Kreissparkasse ein Konto eröffnen kann. Das ist die grundlegende Voraussetzung der wirtschaftlichen Teilhabe am Zusammenleben …

Wittmacher: … und konkret bedeutet das für uns, dass die Interessen der Kundinnen und Kunden bei uns an erster Stelle stehen. Dieser Grundsatz ist auch in unserem Leitbild festgehalten: „Unsere Kunden haben oberste Priorität“. Es entspricht daher unserem Selbstverständnis, dass wir uns um die finanziellen Anliegen aller Kunden kümmern – ganz gleich ob Privatperson, Gewerbetreibender, Unternehmen oder kommunaler Kunde. Ein wichtiger Aspekt des „Kümmerns“ ist auch das gesellschaftliche Engagement. Die Kreissparkasse unterstützt gezielt Vereine, Einrichtungen und Organisationen bei deren Aktivtäten und fördert damit das gesellschaftliche Miteinander in unserem Landkreis. Unser Engagement für die Menschen in unserem Geschäftsgebiet stellt damit eine perfekte Verbindung zu unserem Träger dar und ist eines der wesentlichen Differenzierungsmerkmale gegenüber allen anderen Banken.

Eininger: Ein weiteres gutes Beispiel: Die Kreissparkasse kümmert sich auch um die Flüchtlinge bei uns im Landkreis. Als 2015 vor allem geflüchtete Menschen aus Syrien eintrafen, hat die Kreissparkasse unter anderem mit einer „rollenden Filiale“ die notwendigen Gelder an die Menschen in den kurzfristig errichteten Unterkünften ausbezahlt. Das hat den Prozess für alle Beteiligten deutlich ver- einfacht. Nun unterstützt uns die Kreissparkasse bei der großen Aufgabe, die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mit dem Nötigsten zu versorgen. Das reicht von der Einrichtung eines Kontos bis zur Verteilung von Starterkits für Kinder in Kita und Schule. Nicht vergessen möchte ich auch die Stiftung der Kreissparkasse und die Bildungsstiftung. Jedes Jahr fließen rund 1,5 Millionen Euro unter anderem an Schulen, Vereine und weitere Einrichtungen für gemeinnützige Zwecke wie Kultur, Sport, Soziales und Umwelt …

Wittmacher: … Ergänzen möchte ich noch unser größtes gemeinsames Projekt: das Freilichtmuseum Beuren, eine Einrichtung des Landkreises, die wir unterstützen.

Der Landrat ist Vorsitzender des Verwaltungsrates der Kreissparkasse. Im Verwaltungsrat sitzen Kommunalpolitiker. Was bedeutet dies für die Kreissparkasse und für den Landkreis?

Wittmacher: Das stellt sicher, dass wir immer fokussiert auf unsere Kernaufgabe bleiben: die Menschen im Landkreis zu begleiten.

Eininger: Die öffentlich-rechtlichen Sparkassen sind die einzigen Kreditinstitute, die für sich in Anspruch nehmen können, Ausdruck des Handelns der in der jeweiligen Kommune lebenden Bürgerschaft zu sein und in deren Interesse zu handeln. Anders ausgedrückt: Die Kreissparkasse fördert keine unrealistischen Renditeerwartungen, sondern muss für die Menschen und Unternehmen da sein.

Wie wird sich die Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Kreissparkasse in den kommenden Jahrzehnten entwickeln? Was kommt auf die Bürgerinnen und Bürger zu?

Eininger: Die Menschen werden in den kommenden Jahren mit großen Herausforderungen konfrontiert. Die aktuelle Lage zeigt uns, dass selbst in Europa jederzeit ein Krieg ausbrechen kann. Der Klimawandel ist schon zu spüren, der Strukturwandel in der Wirtschaft schreitet voran. Diese Zeiten sind mit großen Veränderungen und damit auch mit Ängsten der Menschen verbunden. Daher müssen wir ihren Zusammenhalt stärken. Das tut die Kreissparkasse als Kreditinstitut auch mit ihren beiden Stiftungen.

Wittmacher: Wir werden als Sparkasse unseren Beitrag dazu leisten, diese Her- ausforderungen zu meistern. Darauf konnten sich die Menschen in den vergangenen 175 Jahren verlassen. Daran wird sich nichts ändern!

Burkhard Wittmacher

ist seit 1. April 2015 Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. Von 2011 bis zu seiner Bestellung zum Vorstandsvorsitzenden war er als Mitglied des Vorstands für das Unternehmenskundengeschäft der Kreissparkasse verantwortlich.

Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre bekleidete Burkhard Wittmacher verschiedene Positionen bei der Landesbank Baden-Württemberg, u. a. leitete er von 1998 bis 2001 den German Desk der New Yorker Niederlassung. 2006 wurde er in den Vorstand der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim berufen. Dort zeichnete er für den gesamten Vertrieb und das Treasury verantwortlich.

Burkhard Wittmacher wurde 1967 in Oberhausen geboren und hat 2 Kinder.

Heinz Eininger

ist seit 1. Oktober 2000 Landrat des Landkreises Esslingen. Er ist Vizepräsident des Landkreistags Baden-Württemberg und Vorsitzender des Kulturausschusses des Deutschen Landkreistags. Von 1992 bis zu seiner Wahl zum Landrat war er Bürgermeister in der Großen Kreisstadt Kirchheim unter Teck.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften trat Heinz Eininger 1985 in die Steuerverwaltung des Landes Baden-Württemberg ein. Dort fungierte er zunächst als stellvertretender Leiter des Finanzamts Oberndorf am Neckar, später beim Finanzministerium Baden-Württemberg und als Referent in der Landesvertretung in Bonn (1987 bis 1989). Als Leiter der Pressestelle und Pressesprecher des Finanzministeriums Baden-Württemberg sowie stellvertretender Zentralstellenleiter diente er den Finanzministern Dr. Guntram Palm und Gerhard Mayer-Vorfelder (1989 bis 1992).

Heinz Eininger wurde 1956 in Großbettlingen im Landkreis Esslingen geboren. Er ist verheiratet und hat 2 Kinder.

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